Der Beginn eines Studiums ist üblicherweise mit umfangreichen Veränderungen der Lebensumstände verbunden. Mit dem Einzug in die erste eigene Wohnung, eine Wohngemeinschaft oder ein Studentenwohnheim stehen viele Studierende zum ersten Mal in ihrem Leben auf eigenen Füßen, was zwangsläufig Fragen nach der Organisation der Finanzen aufwirft. In diesem Beitrag geben wir dir einen ersten, groben Überblick über die anfallenden Kosten und die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten in Form von Nebenjobs und Stipendien.
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Studiengebühren im Medizinstudium
Für das Medizinstudium an einer öffentlichen (staatlichen) Universität gibt es in der Regel keine Studiengebühren. Es werden lediglich die Gebühren für den öffentlichen Nahverkehr erhoben. Diese hängen wiederum davon ab, in welchem Bundesland man Medizin studieren möchte. Wenn du vorhast, an einer privaten Universität Medizin zu studieren, musst du unter Umständen erhebliche Studiengebühren bezahlen. Mehr zum Thema Medizinstudium an einer privaten Hochschule erfährst du im folgenden Artikel.
Mit diese monatlichen Kosten solltest du rechnen
In erster Linie hängen die Lebenshaltungskosten von der Stadt, in der man studieren möchte, und natürlich von seinem persönlichen Lebensstil ab. In der folgenden Tabelle geben wir dir lediglich einen Überblick über alle möglichen, anfallenden Kosten.
Kostenübersicht | Preis |
Miete | 0 – 750 EUR |
Ernährung | 200 – 300 EUR |
Handy und Internet | 15 – 40 EUR |
Lehrmaterialien | 30 – 60 EUR (auf den Monat gerechnet) |
Freizeitgestaltung | 50 – 150 EUR |
Krankenversicherung | 0 – 150 EUR |
Kleidung | 0 – 150 EUR |
Ein ganz entscheidender Teil deiner monatlichen Gesamtkosten entsteht durch die Miete. Wenn du vorhast in einer Großstadt wie München zu studieren, können hier schon mal gut und gerne bis zu 800 Euro alleine an Mietkosten auf dich zukommen. Ein Studium in einer kleineren Stadt wie in Saarbrücken oder Greifwald ist da schon deutlich preiswerter und du kannst für 300 Euro eine vergleichbare Bleibe ausfindig machen. Zusätzlich kommen Kosten für Essen, Freizeitaktivitäten, Shopping oder sonstige Dinge wie zum Beispiel Versicherung oder Handyvertrag auf dich zu. Außerdem sind mit Lernmaterialien oder Büchern erhebliche Anschaffungskosten verbunden. Oftmals genügt es bereits gebrauchte Bücher auszuleihen oder zu kaufen. Falls du vorhast diese neu zu erwerben, dann fallen häufig mehrere hundert Euro an.
Wichtig bei der Kostenplanung ist es, dir schon vor dem Studium Gedanken zu machen, wie man am besten Geld einsparen kann und worauf man zur Not verzichten kann. Wie du es dennoch schaffst deinen gewohnten Alltag, ohne viele Abstriche fortzuführen, zeigen wir dir in den nächsten zwei Abschnitten.
Diese Nebenjobs bieten sich für Medizinstudenten an
Die meisten Studierenden verbessern ihre Finanzen während des Studiums mit einem Teilzeitjob. Medizinstudenten bilden da keine Ausnahme. Doch bevor du dir die Kellnerschürze umwirfst – werfen wir einen genaueren Blick auf die studentische Joblandschaft. Es gibt einige Jobs, die nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch deinem Studium zugute kommen! Angehende Ärzte haben den Vorteil, dass sie durch einen bezahlten Studentenjob bereits wertvolle Erfahrungen für das künftige Berufsleben sammeln können. Für Medizinstudenten bieten sich eine Vielzahl von Berufsrelevanten Nebenjobs an, die auch noch relativ gut bezahlt sind. Die Stundenlöhne belaufen sich auf durchschnittlich 9 – 13 Euro pro Stunde. Wir haben die beliebtesten Nebenjobs in nachfolgender Tabelle zusammengefasst:
Nebenjob | Infos & Voraussetzungen |
Tutor | Hier werden die Studierenden gezielt auf Folge- und Wiederholungsprüfungen vorbereitet. Voraussetzung: Die entsprechende Prüfung hast du selbst mit guten oder sehr guten Ergebnissen bestanden. |
HiWi an einem Institut oder Lehrstuhl | HiWis unterstützen eine Arbeitsgruppe z.B. bei der Vorbereitung oder Durchführung von Experimenten, der Auswertung von Studiendaten, der Erstellung von Dokumentationen, der Vorbereitung von Papieren und vielem mehr. Hier gewinnt man tiefe Einblicke in das Thema, die über den Inhalt von Vorlesungen hinausgehen, und erlebt den Alltag in Lehre und Forschung. Außerdem kann man hier wertvolle Kontakte für das späteres Berufsleben gewinnen. |
Studentische Hilfskraft | Sehr vielfältig: Neben Standardaufgaben wie Kopierservice und Büroarbeiten besteht die Möglichkeit, Lernplattformen einzurichten oder Auswertungen durchzuführen. |
Praktikumsbetreuer | Voraussetzung ist, dass das zu betreuende Praktikum von dir selbst absolviert wurde. Dieses findet in der Regel in den Semesterferien statt. |
Aushilfe im Krankenhaus oder Altenheim | Als Stationshelfer oder Wärter muss man lediglich nachweisen, dass man Medizin studiert. |
Präp Assistent | Eine gewisse didaktische Begabung und Freude an der Vermittlung von Inhalten werden hier vorausgesetzt. Aber auch hier profitiert man selbst: Durch das Aufarbeiten und Vertiefen des Materials für die jüngeren Semester fundiert man sein eigenes Wissen und bringt sich in den vorklinischen Fächern auf ein Spitzenniveau. |
Diese Finanzierungsmöglichkeiten gibt es
Wenn du dir trotz hoher Studienkosten und erheblicher Hürden deinen Traum vom Arztberuf erfüllen möchtest, dann kannst du verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Diese gängigsten haben wir dir in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet:
Fördermöglichkeit | Infos & Voraussetzungen |
BAföG | Wer kein oder nur wenig Geld von seinen Eltern erhalten kann, sollte unbedingt prüfen, ob er BAföG-berechtigt ist. BAfÖG beziehen geht nur für Studenten im Erststudium. Zudem gilt eine Altersbegrenzung von 30 Jahren. Allerdings kommen zahlreiche bürokratische Vorausetzungen auf dich zu, weswegen du dich im Falle eines BAföG-Bezugs unbedingt beraten lassen solltest. Besonders gut eignet sich hierzu die folgende Seite. Maximal kannst du hier 853 Euro im Monat erhalten |
Elternunabhängiges BafÖG | Für viele derzeit Erwerbstätige ist ein BAföG-Antrag auf ein Studium nur möglich, wenn sie unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern unterstützt werden können. Wenn Sie eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, ist eine Förderung in zwei Fällen unabhängig vom Einkommen der Eltern möglich: – Deine Berufsausbildung hat mindestens drei Jahre gedauert, danach warst du mindestens drei Jahre lang erwerbstätig. War die Ausbildung kürzer, muss die Beschäftigungszeit entsprechend länger gewesen sein. (Der umgekehrte Fall – längere Ausbildung und kürzere Beschäftigung – ist nicht möglich!) Zusammen mit der Ausbildung müssen Sie immer mindestens sechs Jahre gearbeitet haben. Es werden nur Zeiten der Erwerbstätigkeit berücksichtigt, in denen Sie im Wesentlichen in der Lage waren, Ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mehr dazu hier – Ansonsten kannst du dann elternunabhängiges BAföG erhalten, wenn du über 30 Jahre alt bist und noch unterstützt werden musst. Maximal kannst du hier 735 Euro im Monat erhalten |
Stipendien | Eine große Anzahl medizinischer Stipendien wird auf der Grundlage des sozialen und gemeinschaftlichen Engagements sowie der persönlichen Stärken ausgewählt. Einige Programme richten sich sogar an spezielle Zielgruppen, wie z.B. Medizinstudenten aus nicht-akademischen Familien. Übrigens muss ein Stipendium im Gegensatz zum Bafög bei erfolgreichem Abschluss in der Regel nicht zurückgezahlt werden. Es gibt z.B. das Deutschland-Stipendium. Andere Anbieter sind Klinik-Konzerne oder Finanzdienstleister. |
Medi-Match Fazit:
Da das Medizinstudium zu den teuersten Studiengängen gehört, ist es ratsam, sich im Voraus um die langfristige Finanzierung zu kümmern. Auch wenn man an einer staatlichen Universität studiert und keine Studiengebühren bezahlen muss, muss man dennoch für seinen Lebensunterhalt aufkommen. Gerade im Bereich der Humanmedizin gibt es aber viele Studentenjobs, in denen man bereits erworbene Kenntnisse vertiefen oder erste Erfahrungen in einem medizinischen Beruf sammeln kann. Außerdem besteht die Möglichkeit durch Stipendien oder BafÖG weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu erzielen.
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