Medizinstudium an einer deutschen Privatuniversität
Nicht mal eine glatte 1 im Abitur ist heutzutage eine Garantie für einen Medizinstudienplatz an einer staatlichen Hochschule in Deutschland. Für einen Großteil der Bewerber wird die Hoffnung auf den Traumberuf Ärztin oder Arzt erstmal enttäuscht, wenn der Ablehnungsbescheid von Hochschulstart eintrifft. Wenn du keine endlosen Wartesemester aussitzen willst und zu den 10% gehören möchtest, die sich ihren Traum erfüllen, lohnt es sich Alternativen zum klassischen Bewerbungsverfahren in Erwägung ziehen. Eine dieser Möglichkeiten ist das Medizinstudium an einer Privatuniversität in Deutschland, Bei diesen Unis spielt der NC abei keine Rolle. Im Folgenden Artikel erklären wir dir alles, was du wissen musst, um zu entscheiden, ob ein Medizinstudium an einer Privatuni in Deutschland für dich das Richtige ist.
Was ist eine Privatuniversität?
Der Name lässt es schon vermuten: Private Universitäten sind Hochschulen in privater Trägerschaft.Ihre Entstehungsgeschichte beruht auf den dauerhaften Studienplatzmangel an staatlichen Hochschulen. Private Hochschulen werden vom Wissenschaftsrat akkreditiert und dürfen akademische Grade vergeben. Durch innovative Konzepte und moderne Lehrmethoden wird die exklusive Alternative zu staatlichen Unis immer attraktiver.
Welche Vorteile hat ein Medizinstudium an einer Privatuniversität in Deutschland?
Gleich vorneweg: Das Klischee, dass das Studium an einer Privatuni „leichter“ ist, als in einer staatlichen, kann von der Realität nicht bestätigt werden, auch dass man sich da einen Abschluss erkaufen kann ist nicht haltbar. Kein Klischee ist, dass die Studiengebühren nicht ganz ohne sind, jedoch immer noch deutlich niedriger als im Ausland und ggf. über Ersparnisse, einem Kredit oder durch einem Stipendium erschwinglich sind. Einige Privatunis haben sogar Finanzierungsmodelle, die die Teilnahme am Medizinstudium für jedermann ermöglichen. Zudem profitieren die Studierenden vom „Heimspiel“ in der Landessprache, von der Arbeit in kleinen Studiengruppen, den individuellen Kontakt zu Dozierenden, sowie von hohen Lernstandards und moderner Ausstattung. Dazu kommt: für ein Medizinstudium an einer Privatuni, brauchst du keinen NC – deine Eignung fürs Studium sowie deine Persönlichkeit und Motivation sind ausschlaggebend.

Privatunis setzen vor allem auf kleine Kurse und individuellen Kontakt zu Dozenten. Moderne Strukturen und Lernpläne mit frühzeitigem Patientenkontakt bieten eine enge Verflechtung von Theorie und Praxis, mancherorts sogar Einbindung in Forschungsprojekten.
Welche Privatuniversitäten gibt es in Deutschland?
Privatuniversität Witten/Herdecke: Überzeugendes Finanzierungsmodell und hohe Soziale Kompetenz der Ärzte
An der Privatuniversität Witten/Herdecke (kurz: UW/H studiert,) bedeutet studieren in kleinen Seminargruppen und optimale Betreuung durch die Dozierenden. Soziale Kompetenz und Engagement der Studierenden werden gefördert und über unterschiedliche Projekten bestärkt und ermöglicht.
Die Selektion der Studienplatzbewerber erfolgt in einem dreistufigen Verfahren bestehend aus: formale, schriftliche Bewerbung gefolgt von einem Auswahlverfahren in dem du deine Interviewer von deiner Motivation und Kompetenz fürs Medizinstudium überzeugen musst und schließlich, nach der Entscheidung des Prüfungsrats, die Mitteilung des Ergebnisses. Die Abiturnote spielt neben mehreren Kriterien in diesem Verfahren eine untergeordnete Rolle. Die Teilnahme am Bewerbungsverfahren ist gebührenpflichtig. Und: du darfst dich bei nicht bestandenem Test, ein weiteres Mal bewerben.
Kassel School of Medicine: Bilingual (DE/EN) studieren in Deutschland und Großbritannien
Die KSM ist ein eigenständiges, hundertprozentiges Tochterunternehmen des Klinikverbundes Gesundheit Nordhessen Holding AG, welches das auch die Lehrkrankenhäuser stellt. Das Besondere an der KSM ist das bilinguale Studium – Deutsch / Englisch in Partnerschaft mit der University of Southampton. Die Auswahlkriterien sind nicht ohne, die Jahresgebühr mit aktuell 18.000,- Euro. Dafür bekommst du auch viel. Mit dem Studium, das auf 2 Länder, 2 Kulturen, 2 Gesundheitssystemen verteilt ist und in 2 Sprachen stattfindet, bist du nach dem Abschluss bestens für internationale Einsätze und Patienten gerüstet. Das Studium setzt stark auf praktische Erfahrungen und Patientenfokussierung, kleine Jahrgänge, kleine Arbeitsgruppen.Patientenkontakt gibt es schon im ersten Studienjahr. Das Bewerbungsverfahren – in englischer Sprache findet im Zeitraum 1.April – 1. Juni statt. Wenn Deine Abiturnote unter 1,9 liegt kannst du das mit einem absolvierten Studium oder weiterführende Qualifikationen im Bereich Medizin oder Pflege kompensieren. Dein Motivationsschreiben, deine Englischkenntnisse, der Nachweis eines mindestens 3-wöchigen Pflegepraktikums, die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses und weitere Kriterien spielen eine Rolle bei deiner Zulassung. Die komplette Auflistung der Kriterien findest du mit ausführlichen Erklärungen am auf der KSM-Website. Falls du dich jetzt noch bewerben willst und klar ist, dass durch die Corona-Situation ein Pflegepraktikum kaum möglich ist, erkundige dich, darüber, welche Form des sozialen Engagements das Pflegepraktikum ersetzten kann. Du musst – Stand heute – eventuell damit rechnen, eine Auslandskrankenversicherung abschließen zu müssen und ggf, brauchst du ein Studenten-Visum und oder eine Aufenthaltsgenehmigung fürs Vereinigte Königreich.
Du wirst mit der Aufnahme an der staatlichen University of Southampton immatrikuliert. Diese erhebt auch die Gebühren. Ein reguläres Studium dauert 5 Jahre und umfasst über 5.500 Lehrstunden. Nach dem Studium beginnt dein so genanntes Foundation Year. Du praktizierst jetzt als bezahlter Arzt/Ärztin in einem der Lehrkrankenhäuser. Dieses Foundation Year ist obligatorisch um eine GMC-Registrierung zu erhalten. Mit dem erfolgreichen Abschluss führst du den Titel „Bachelor of Medical Science“ oder“Bachelor of Medicine, Bachelor of Surgery”. Dies sind keine Abschlüsse nach dem Bologna-System, sondern britische Abschlüsse für Mediziner.
UMCH: Auslandsstudium in englischer Sprache zuhause, in Hamburg und in Transilvanien - ohne Wartezeit, ohne NC, ohne Vampire
UMCH, das bedeutet im Klartext „Universitätsmedizin Neumarkt am Mieresch Campus Hamburg“. Was um alles in der Welt ist Neumarkt am Mieresch? Das ist eine Universitätsstadt in Siebenbürgen, Rumänien, deren Medizinhochschule europaweit bekannt und aufgrund der Qualität der Lehre sehr renommiert ist. Der UMCH ist eine Außenstelle dieser staatlichen Medizinhochschule der Universität für Medizin, Pharmazie, Naturwissenschaften und Technik UMFST) in Neumarkt am Mieresch (rum. Targu-Muresch) und damit eine findige Lösung für ein Auslandsstudium, ohne dafür 5 oder 6 Jahre im Ausland leben zu müssen. So kann jedes Jahr zum Wintersemester ein neues Frisch-Studenten Kontingent in Hamburg an der UMFST ohne NC und Wartezeit am Campus in Hamburg-Bahrenfeld Medizin studieren. Die Studenten können sich über eine tolle Lerninfrastruktur (3D-Anantomie Seziertisch, High-Tech-Hörsäle und -Laboratorien) sowie Exzellenz in Forschung und Lehre freuen. Ein so genanntes College-Semester im Vorfeld deines Studiums hilft dir, dich fachlich auf Studium und inhaltlich auf das Zulassungsverfahren und dem TMS vorzubereiten. Das Studium findet in englischer Sprache statt.
Für die Zulassung zum Studium musst du die Allgemeine Hochschulreife nachweisen oder – falls dir deine Abiturprüfung noch bevorsteht, deine Zeugnisse einreichen. Einen Lebenslauf solltest du ebenfalls noch einreichen, ein Motivationsschreiben in dem du deine Werte und die gute Eignung für das Medizinstudium darstellst sowie weitere Dokumente. Schließlich musst du noch einen Multiple-Choice Test und ein etwas 20-minütiges Interview bestehen.
Was kostet das Studium? Klare Antwort: es kommt darauf an: Für das 1. und 2. Studienjahr, welche immer in Hamburg stattfinden: je 12.500,- € pro Semester. Finden das 3. - 6. Studienjahr in Hamburg und an Partnerkrankenhäusern statt, beträgt die Studiengebühr pro Semester 14.000,- €. Finden die Studienjahre 3 - 6 in Neumarkt a.M., in Rumänien statt, kostet das 3000,- € pro Semester. Zudem fallen noch einmalig eine Bewerbungs- und ggf. eine Immatrikulationsgebühr an.
Was bekommst du dafür? Ein international ausgerichtetes hochkarätiges Studium, welches du wahlweise komplett in Deutschland oder verteilt auf Deutschland und Rumänien gestalten kannst, zudem Anerkennung des Studiums und Approbation in der EU.
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg: In 5 Jahren zum Dr. med univ.
Es handelt sich hier um einen weiteren Standort der in Salzburg beheimateten Paracelsus Hochschule. Jedes Jahr können am Standort Nürnberg 50 frische Studenten – unabhängig vom NC ihr Medizinstudium antreten.. Das Besondere hier ist, dass das Studium nur fünf statt sechs Jahre dauert. Keine Sorge, du musst dich nicht hechelnd durchs Studium schleppen. Die 5 Jahre sind durch die Verkürzung der Semesterferien realisierbar. Das Auswahlverfahren berücksichtigt deine Abiturnoten, doch sind sie für deine Aufnahme nicht entscheidend, denn auch hier sind Motivation, Persönlichkeit und Befähigung Auswahlkriterien. Das Zulassungsverfahren erfordert ein Motivationsschreiben, deinen Lebenslauf und dein Abiturzeugnis, den Beleg, dass du nach der 8. Klassenstufe eine Wochenstunde Biologie im Unterricht hattest. Eine weitere Bedingung ist der Nachweis über ein vierwöchiges Praktikum in einer medizinischen Einrichtung.
Der Campus der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität befindet sich auf dem Gelände des Klinikums Nürnberg. Der Lehrplan an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg richten sich nach dem Lehrplan der renommierten Mayo-Clinic in den USA. Moderne Lehrmethoden und kleine Studiengruppen, teilweise Unterricht in englischer Sprache und ein Abschluss nach fünf Jahren sind die die Merkmale und Erfolgskonzepte diese Privatuni. Die Studiengebühren liegen bei 16.000,- € pro Jahr. Stipendien, die nach sozialen Kriterien vergeben werden und ein Finanzierungsmodell werden ebenfalls angeboten. Nach erfolgreichem Abschluss führst du den international anerkannten Titel „Dr. med. univ.“.
Hochschule Brandenburg (MHB)-Theodor Fontane: früher Patientenkontakt, Problemorientiertes Lernen (POL), Teamarbeit und Sozialkompetenz
Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) ist eine staatlich anerkannte private Hochschule in kommunaler und freigemeinnütziger Trägerschaft mit den Standorten Brandenburg an der Havel und Neuruppin. Die Hochschulkliniken sind die Ruppiner Kliniken, das Immanuel-Klinikum Bernau sowie das Herzzentrum Brandenburg und das städtische Klinikum Brandenburg an der Havel-
Die Auswahl der Studierenden erfolgt auch hier nach personalen Kriterien und nach dem Motto „Persönlichkeit statt NC!“. Die Abiturnote ist nicht das entscheidende Auswahlkriterium: Motivation, Persönlichkeit und Praxiserfahrung zählen mehr als der Notendurchschnitt. Während der ersten sechs Semester werden 15 Fachmodule durchlaufen. Dennoch kann man schon frühzeitig Praxiserfahrung sammeln. Bereits ab dem zweiten Semester sind Praxistage in Hausarztpraxen vorgesehen. In den ersten zwei Jahren lernen die Studierenden am Standort Neuruppin in den Ruppiner Klinken, danach ein Jahr am Städtischen Klinikum Brandenburg an der Havel.
Der Klinikabschnitt findet ab dem siebten Semester an einem der akademischen Lehrkrankenhäuser statt. Durch die Aufhebung der Trennung zwischen Vorklinik und Klinik sowie einer nach Fächern getrennten Ausbildung ist es möglich, das Studium an der MHB schon nach 10 Semestern zu beenden. Das Studium setzt auf praxisnahe Inhalte, kleine Lern-Gruppen und moderne Lehrmethoden sowie auf die Sozial- und -kommunikationskompetenz der zukünftigen Ärzte über das Programm TRIK (Teamarbeit, Reflexion, Interaktion und Kommunikation. Im Rahmen des Wissenschaftspraktikums nehmen Studierende an diversen Forschungsprojekten teil. Das Studium schließt du wie an regulären deutschen Unis mit dem Staatsexamen ab. In Summe zahlst du für dieses Studium 125.000 Euro. Diesen Betrag kannst du auf 45.000 Euro senken, wenn du dich nach dem Studium dazu verpflichtest, mindestens fünf Jahre für eine kooperierenden Klinik in Brandenburg zu arbeiten. Zudem hat die Uni mehrere Finanzierungsmodelle parat und erhebt den Anspruch, es jedem, der Medizin studieren will, dadurch auch finanzierbar zu machen.
HMU Potsdam: Interdisziplinäres, interprofessionelles Studieren
Die HMU Health and Medical University Potsdam ist eine sehr junge, private, staatlich anerkannte Universität in Potsdam. Zum Wintersemester 2020/21 hat sie den Lehrbetrieb aufgenommen. Ihr Sitz befindet sich in der Villa Carlshagen in Potsdam. Das Medizinstudium an der HMU besteht aus drei Abschnitten verteilt auf 12 Semester und ist modular aufgebaut.
Durch Praktika zur Einführung in die Klinische Medizin und Berufsfelderkundung, sowie durch ein dreimonatiges Pflegepraktikum im Krankenhaus und Einsätze in Arztpraxen hast du gleich im ersten Studienabschnitt Patientenkontakt. Der klinische Abschnitt erfolgt im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Interdisziplinäre Arbeit wird hier großgeschrieben. Der dritte Abschnitt, das Praktische Jahr, umfasst die Semester elf und zwölf und kann in derselben Partnerklinik oder in einem anderen zugelassenen Krankenhaus absolviert werden. Einsätze in drei Abteilungen: Innere Medizin, Chirurgie und in einer Wahlabteilung sind obligatorisch.
Die Studiengänge an der HMU sind NC-frei: Was zählt, sind Motivation, Persönlichkeit, Disziplin , Achtsamkeit und Commitment. Der NC hat keine Relevanz im Zulassungsverfahren. Im Studium wird ein hoher Wert auf Pünktlichkeit, gute Leistungen und Engagement gesetzt .Das Alleinstellungsmerkmal der HMU ist die Fokussierung auf interdisziplinäres Arbeiten und interprofessionelles Studieren. Studienbeginn ist jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober. Im Zulassungsverfahren musst du 3 Proben bestehen: einen 90-minütigen Multiple-Choice Fachtest in Biologie, Chemie, Mathe und Physik, ein 20-minütiges Gespräch in dem du deine Eignung, Persönlichkeit und Motivation überzeugend darstellst sowie eine 30-minütige Fallbesprechung als Gruppengespräch. Das Studium dauert – in der Regelzeit – sechs Jahre und 3 Monate. Die Studiengebühre erheben sich auf 1500,- € pro Monat.
Asklepios Campus Hamburg (ACH) / Semmelweis Universität Ungarn: Medizinstudium in Hamburg und Budapest
Europaweit gibt es das nur am ACH: Du kannst unter dem Dach eines privaten Klinikbetreibers einen staatlich anerkannten medizinischen Uniabschluss machen. Der ACH ist Teil der renommierten Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität in Budapest (Ungarn). Betreiber ist die gemeinnützige Asklepios Medical School GmbH. Mit diesem Setting studierst du die ersten zwei Jahre an der Semmelweis Universität in Budapest, - in deutscher Sprache. Danach musst du dich für den klinischen Abschnitt in Hamburg bewerben. Hier kommen dann etwa 60 Studierende zusammen.
Für die Vorklinik in Ungarn musst du keine Aufnahmeprüfung bestehen jedoch wirken sich naturwissenschaftliche Fächer als Leistungskurse während des Gymnasiums oder im Rahmen eines Hochschulstudium sowie Tätigkeiten im Gesundheitswesen (medizinische Praktika, Pflege, Zivildienste) eine abgeschlossene Berufsausbildung in diesem Bereich vorteilhaft aus.Nach bestandenem Physikum kannst du dich bewerben. Die Kriterien bei der Bewerbung um den klinischen Abschnitt in Hamburg sind deine bisherigen Noten in Physikum, Anatomie, Physiologie und Biochemie sowie Belege über medizinische Praktika, ehrenamtliches Engagement und herausragende Erfahrungen. Nach 12 Semestern schließt du das Medizinstudium mit der ungarischen Bezeichnung „Dr. med. (Univ. Semmelweis)“ ab. Anders als in Deutschland ist das eine reine Berufsbezeichnung und keine Promotion! Nichtsdestotrotz kannst du ohne Probleme damit in Deutschland arbeiten. Erkundige dich im Zweifelsfall bitte rechtzeitig beim Landesprüfungsamt in dem Bundesland in dem Du geboren wurdest.
Für die beiden Semester in Budapest musst du mit je 8.300,- € pro Semester rechnen, im Klinikabschnitt in Hamburg sind es dann jeweils 7.900,- € pro Semester. Auch hier werden Bewerbungs- und Immatrikulationsgebühren erhoben. Auch der ACH bietet seinen Studenten einen interessanten umgekehrten Generationenvertrag zur Erleichterung der Finanzierung der Studien. Damit kannst du nach dem Studium verteilt auf mehrere Jahre von deinem Gehalt dein Studium in Raten zurückbezahlen.Was dich am ACH sonst noch erwartet: Kleine Jahrgänge (65 Studierende, Arbeitsgruppen von 6 -8 Personen, engen Kontakt zur Forschung und Zusammenarbeit mit Chefärzten, Mentoring, Plätze im Erasmus-Programm, kostenlosen Bezug von Semesterticket, Sportscard und Bewerbungstraining, Studentenjobs in den Asklepios Klinken und am ACH
Medi-Match Tipp: Mehr Infos über ein Studium im Ausland findest du in unserem Blogartikel
Medical School Berlin – MSB: Humanmedizin in der Hauptstadt
Die Medical School Berlin bietet Humanmedizin als Staatsexamenstudiengang der Fakultät Naturwissenschaften an. Das Studium ist in drei Abschnitten unterteilt und auf eine Dauer von 12 Semestern ausgelegt. Auch hier stehen Motivation und Persönlichkeit sowie gute Eignung fürs Medizinstudium im Vordergrund. Die Zulassungsprozedur beruht auf eine schriftliche Bewerbung gefolgt von einem persönlichen Auswahlverfahren inkl. hochschulinternem Medizinertest. Der Hauptcampus liegt im Bezirk Wilmersdorf. Humanmedizin-Studierende absolvieren ihre Praktika im ersten Studienabschnitt in den modern eingerichteten Laboren in Potsdam. Der zweite Studienabschnitt findet am Campus der MSB am Helios Klinikum Berlin-Buch statt.
Die Studiengebühren für den Studiengang Humanmedizin betragen für den ersten und zweiten Studienabschnitt 90.000 Euro, welche in monatlichen Teilbeträgen gezahlt werden. Im dritten Studienabschnitt zahlst du dann 4500,- € jeweils in 15 Monatsbeträgen. Bei Neueinschreibungen und für die Bewerbung werden Gebühren erhoben. Die Finanzierungsmöglichkeiten sind besonders interessant und reichen von BAföG, KfW Studienkredit (eltern- und studienfachunabhängig ohne Sicherheiten) bis hin Studienkrediten über Banken und Begabtenförderungsprogrammen. Hinzu kommen Stipendien und Unterstützungsmöglichkeiten über Mittel aus dem Studenten-Bildungsfonds. Es wird bei Neueinschreibung eine einmalige Einschreibegebühr von 100 Euro erhoben, sowie eine Gebühr von 200 Euro pro Bewerbungsverfahren.
Das Studium der Humanmedizin schließt mit dem mit einem deutschen Staatsexamen ab, welches zur Approbation berechtigt. Dein Abschluss wird sowohl in Deutschland als auch international anerkannt.
Wie viel kostet ein Studium an einer Privatuniversität in Deutschland?
Falls Du bist hierher gelesen hast, hast du dir sicherlich ein Bild über die Höhe Studiengebühren für ein Medizinstudium an einer Privatuniversität in Deutschland machen können. Mehrere Tausend Euro pro Semester sind die Regel, 5- bis 6-stellige Beträge fürs gesamte Studium. Du weißt dann jetzt auch, dass es, auch wenn es dir teuer erscheint, nicht unerschwinglich ist. Es gibt die Möglichkeit, dein Studium über einen Studienkredit zu finanzieren. Es gibt Kredite, die dir für die Studienzeit keine Zinsen berechnen und die du häppchenweise abzahlst, wenn du (in der Regel) gutverdienende(r) Arzt/Ärztin bist. Die KfW-Bank kann dir unter Umständen einen attraktiven Studienkredit einräumen. Aber bedenke bitte auch, dass es noch weitere Möglichkeiten gib, wie beispielsweise Stipendien, Unterstützungen aus dem Studenten-Bildungsfonds u.a.
Medi-Match-Tipp: Prüfe bitte rechtzeitig, ob du Chancen auf ein Stipendium oder Unterstützung aus Bildungsfonds hast. Erkundige dich über Studenten-Foren, darüber, wie andere zu Stipendein gekommen sind, frage an der Universität, welche Möglichkeiten und Fonds es gibt und lass dich ggf. auch fachlich unterstützen, wenn du einen Antrag für Stipendium stellst. Finde heraus, welche Stiftungen infrage kommen wen sie fördern und ob du zur Zielgruppe passt.
Medizin im Ausland studieren
Wer in Deutschland Medizin studieren möchte, braucht einen überdurchschnittlich hohen NC und viel Geduld während der Überbrückung der Wartesemester, denn es gibt konstant mehr Bewerber als Studienplätze. Aus diesen Gründen lohnt es sich, einen Plan B zu haben, insbesondere dann, wenn du lange Wartezeiten vermeiden willst. Solltest du dir überlegen, im Ausland Humanmedizin zu studieren, zeigen wir dir hier was du im Vorfeld der Entscheidung und zur Vorbereitung für ein Auslandsstudium wissen musst.
Medizin im Ausland studieren - wie geht das?
Auch im Ausland ist das Medizinstudium sehr begehrt. In vielen Ländern ist kein bestimmter NC notwendig, stattdessen gibt es dafür individuelle Aufnahmeregeln und -bedingungen, wie zum Beispiel eigene Aufnahmeprüfungen. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig über die Möglichkeit im Ausland zu studieren zu informieren.
Am schnellsten bekommst du die Informationen und Hilfe, die du benötigst, über Vermittlungsagenturen, die bereits langjährige Kontakte zu den interessanten ausländischen medizinischen Universitäten pflegen. Diese Agenturen können dir den aktuellen Stand der Zulassungsbedingungen und -prozeduren bezogen auf die jeweiligen Unis bestens erklären und dich durch den gesamten Prozess begleiten. Sie pflegen auch Kontakte zu Lehrkliniken in Deutschland, welche mit den jeweiligen Unis im Ausland zusammenarbeiten, sodass du den Klinikabschnitt in Deutschland – ohne Sprachhürden – absolvieren kannst.
Welche Vorteile und Nachteile hat ein Medizinstudium im Ausland
Die wichtigsten Vorteile liegen auf der Hand: kein NC, keine Wartezeiten, die in Deutschland inzwischen zwischen durchschnittlich zwischen drei und vier Jahren liegen.
Bei der Bewerbung durchläufst du Aufnahmeprüfungen und/oder persönliche Gespräche zur Feststellung deiner Eignung und Motivation.Manche Zulassungsprüfungen können wiederholt werden, was z.B. bei dem deutschen Medizinertest (TMS) nicht möglich ist. (TMS und Ham-Nat werden im Ausland oft nicht anerkannt.) Die Studieninhalte der meisten europäischen Medizinhochschulen sind von bester Qualität, wie in Deutschland. Zudem sind die Unis im Ausland auf internationale Studierende eingestellt und bieten Kurse auf Deutsch, Englisch, sowie Vorkurse zum Erlernen der Landessprache an. Die meisten setzen beim Unterricht auf kleine Kurse und individueller Kontakt zu Dozenten und Patienten ist nahezu überall selbstverständlich. Moderne Struktur und Lernpläne mit frühzeitigem Patientenkontakt, engere Verzahnung von Theorie und Praxis sind ebenfalls der Standard.
Viele europäische Medizinhochschulen arbeiten außerdem mit deutschen Privatunis zusammen um das Absolvieren des klinischen Teils in Deutschland sicherzustellen und so Sprachbarrieren zwischen Studierenden und Patienten auszuschließen. Ein häufig gewählter Weg ist es außerdem, zunächst mit dem Studium im Ausland zu beginnen und dann in ein höheres Semester einen Quereinstieg an eine deutsche Universität wagen. Weitere Infos dazu findest du in unserem Blogartikel über die Studienplatzklage.
Medi-Match Tipp: Informiere dich frühzeitig über Chancen und Verfahren, falls du einen Quereinstieg aus dem Ausland in ein höheres Semester an einer Medizinhochschule in Deutschland planst. Hol Dir ggf. Rat bei einem deutschen Anwalt, der auf Studienplatzklagen spezialisiert ist.

Ein Auslandsstudium ist immer auch persönlichkeitsfördernd. Die Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur und Sprache wird dich ein Leben lang begleiten, deine Kommunikationskompetenz und interkulturelle Sensibilität verbessern und dadurch deine Einsatzmöglichkeiten als Arzt/Ärztin auch geografisch erweitern. Insbesondere falls du in englischer Sprache studierst, wird es dir bei Konferenzen, Kongressen oder medizinischen Einsätzen sehr zugute kommen über einen internationalen medizinischen Wortschatz zu verfügen. Im besten Fall erlernst du noch eine weitere Sprache, die deines Gastlandes, dazu.
Überblick: An welchen Unis kann ich im Ausland Medizin studieren?
In Österreich: Aufgrund der Sprache ist Österreich als Studienland für ein Auslandsmedizin-Studium sehr beliebt. Allerdings muss man einen Test, ähnlich dem deutschen TMS, bestehen. Es handelt sich um den so genannten MedAT. In Österreich kannst du Medizin an den staatlichen Universitäten in Wien, Innsbruck, Graz und Linz studieren sowie an der privaten Paracelsus Medizinische Universität (PMU) in Salzburg. An den staatlichen Universitäten dauert das Medizinstudium 5 Jahre, an der privaten Uni in Salzburg (PMU) 6 Jahre.
In Ungarn: In Budapest an der Semmelweis-Universität kannst du Medizin in deutscher Sprache studieren. Das Studium ist ähnlich wie in Deutschland aufgebaut, so dass man nach ein paar Semestern als Quereinsteiger zurück nach Deutschland wechseln kann. Die Universität bietet durch die Partnerschaft mit den Asklepios Kliniken in Hamburg die Möglichkeit, ab dem 5.Semester nach Hamburg zu wechseln und dort den Klinikabschnitt des Studiums zu absolvieren. Auch an den Universitäten in den Städte Szeged und Pécs kannst du Medizin in deutscher Sprache studieren.
In Tschechien kannst du in Prag an mehreren Fakultäten Medizin studieren, darüber hinaus in Hradec Králové sowie and der Masaryk Universität in Brno. Das reguläre Studium dauert 6 Jahre, die Unterrichtssprache ist Englisch.
In der Slowakei kannst du an der renommierten Comenius Universität in Bratislava Medizin in englischer Sprache studieren. Davor musst du, ebenfalls in englischer Sprache, eine Prüfung in Chemie und Biologie bestehen.
In Bulgarien gibt es die Möglichkeit in der Hauptstadt, Sofia, sowie in den Städten Varna, Pleven und Plovdiv in englischer Sprache Medizin zu studieren. Das Studium ist aufgrund seiner Qualität bekannt und hoch geschätzt.
In Rumänien: Ein Medizinstudium in Rumänien ist der europäische Preis Sieger: Die Studiengebühren sind mit ca. 6000,- €/ Jahr besonders niedrig im Vergleich zum europäischen Durchschnitt. Das Medizinstudium in Cluj (Klausenburg) ist in Deutschland bekannt und genießt einen guten Ruf. Die Medizinhochschule in Targu-Mures (Neumarkt) in Siebenbürgen bietet eine gute Lehre und Ausstattung. Darüber hinaus kann man in Rumänien auch in Iasi (Jassy), Timisoara (Temeschburg) und Bukarest Medizin studieren. Die Studiensprache ist i.d.R. Englisch.
Darüber hinaus kannst du in Kroatien (Universität Split) in Polen , in Lettland (in Riga) und in den Niederlanden, auf Englisch Medizin studieren. In Polen an der Uni Stettin sogar zwischen Deutsch und Englisch wählen. Das Medizinstudium im Litauen (Vilnius) ist ebenfalls sehr beliebt.
Auf welcher Sprache kann ich im Ausland studieren?
Medizin auf Deutsch studieren
In Österreich (Innsbruck, Wien, Salzburg ), Ungarn (Budapest, Pécs, Szeged) und Polen (Stettin) kannst du ganz einfach und bequem in Deiner Muttersprache studieren
Medizin auf Englisch studieren
In der Unterrichtssprache Englisch kannst du an zahlreichen europäischen Universitäten studieren, an einigen musst du ggf. einen Sprachtest (z.B. TOEFL) für die Zulassung bestehen. Mit Englisch als internationaler Wissenschafts- und Businesssprache bist du international bestens gerüstet und flexibler in deinen Einsatzmöglichkeiten, sowohl geografisch, als auch bezogen auf Deine Kompetenz für internationale Einsätze und fachliche Kooperation, internationale Patienten, Kongressteilnahmen, Referieren vor internationalem Publikum oder Verfassen und Verstehen von englischen Fachtexten.
Medizin in der Landessprache studieren
In fast jedem Land mit Medizinfakultäten kannst du in der Landessprache studieren – sofern du sie ausreichend beherrscht. Dazu gibt es oft Integrations-Sprachkurse im Land, manchmal auch abgestimmt auf die Vorbereitung fürs Studium in diesem Land. Teilweise werden diese Programme durch die Hochschulen vermittelt oder sogar im Rahmen der Universität veranstaltet. So hast du ca. 1 Jahr Zeit, dich auf Land, Land, Leute und Kultur einzulassen, während du eine die Landessprache erlernst. Leichter hast du es, falls du sie Sprache deines Studienlandes schon kennst, sei es aus der Familie oder falls du Italienisch, Französisch, Spanisch o.a. als 2. oder 3. Fremdsprache im Gymnasium hattest. Falls du sprachenbegabt bist, die für Menschen und Kulturen interessierst, bereit bist, dich auf eine neue Kultur ganz einzulassen, trau dich. Du bist nicht der/die Erste, die es schafft!
Medi-Match-Tipp: Manche ausländische Standorte bieten Vorklinik (1. Studienabschnitt) auf Deutsch oder Englisch an und die Klinik nur in Landessprache. Solltest du die Landessprache nicht ausreichend beherrschen, um mit den Patienten effizient kommunizieren zu können, überlege, ob du vielleicht diese praktischen Semester in der Heimat absolvieren willst. Infos zu einem späteren Wechsel an eine deutsche Universität findest du in folgendem Blogartikel.
Wie viel kostet ein Studium im Ausland?
Es ist schwierig hier genauen Zahlen nennen, jedoch können wir dir ein grobes Gefühl dafür vermitteln, mit was du kalkulieren musst. Falls du in einem europäischen Land Jahresgebühren von unter 10.000,- € für ein Medizinstudium zahlen musst, ist das als eher günstig zu betrachten. Das heißt nicht, dass die Lehrqualität schlechter ist, als bei den anderen Uni. Je nach deinen Wünschen und Anforderungen können die Studiengebühren noch weiter über diesem Preis liegen. Berücksichtige bei deiner Kalkulation zusätzlich zu den Studiengebühren, auch die Lebenshaltungskosten im Gastland (die meistens deutlich niedriger sind als in Deutschland), die Vermittlungskosten welche deine Agentur berechnet.
Medi-Match Tipp: vergiss nicht, dich über Stipendien und Fördermöglichkeiten zu informieren, diese können deine Studienkosten erheblich senken!
Wird mein ausländischer Abschluss in Deutschland anerkannt?
Es ist beruhigend zu wissen, dass dein im europäischen Ausland absolviertes Medizinstudium in der Regel in Deutschland anerkannt wird. Du kannst mit deinem abgeschlossenen Medizinstudium also in ganz Europa arbeiten - ganz egal wo du studiert hast. Wenn du deinen Abschluss geschafft hast, musst du in Deutschland nur noch die Approbation beantragen. Bei Fragen und Unsicherheiten, erkundige dich bitte über die Bundesärzteordnung. Hast du in einem Nicht-EU-Land Medizin studiert, ist die Anerkennung in Deutschland ebenfalls möglich. Du musst ggf. nur noch ein paar Kurse belegen oder Prüfungen bestehen.
Medi-Match-Tipp: Wenn du weißt, dass du gerne nach Deutschland zurückwechseln möchtest, erkundige dich frühzeitig bei welchen Unis das gut möglich ist und erkundige dich ggf. beim Landesprüfungsamt in deinem Bundesland.
Erfahrungsberichte über das Medizinstudium im Ausland
Studierende, die sich für ein Studium im europäischen Ausland entschieden haben, schätzen vor allem das Arbeiten in kleinen Lerngruppen, die gute Betreuung durch die Lehrer, die intensive Zusammenarbeit und die gute Förderung durch Professoren und Assistenten, sowie deren fachliche Kompetenz. Eine intensive Vorbereitung auf die Zulassungstests sowie die Möglichkeit, Prüfungen zu wiederholen.
Wichtig ist den meisten Studierenden im Ausland, dass sie durch ihre Agenturen eine gute Vorbereitung auf das Land und eine kontinuierliche, individuelle, zeitnahe und kompetente Beratung bei Fragestellungen und Problemen erhalten.
Zunächst ist es für einige Studenten oft etwas gewöhnungsbedürftig, in einem anderen Land zu leben. Die Spontanität in einigen Prozessen, häufiges Umdisponieren und teilweise weniger Struktur, als man es in Deutschland gewohnt ist, Jedoch gewöhnen sich die Meisten schnell daran und nehmen es mit Leichtigkeit. Generell gibt es – gerade auch durch die gute Betreuung,keine großen Probleme, sich auf eine neue Kultur einzulassen. Genau dies, lieben die meisten und erkunden neugierig Kultur und die Umgebung, das „Anders als zuhause“ und freuen sich über einen zügigen Studienstart, anstelle von unbestimmten Wartezeiten.
Quellenverzeichnis
Q2: https://medistart.de/universitaeten/
Q3: https://www.studimed.de/kosten/
Q4: https://www.target-medizin.de/medizinstudium/medizinstudium-ausland.html
Q5: https://studybees.de/magazin/medizinstudium-im-ausland-vor-und-nachteile/
Q6: https://www.studimed.de/ueber-uns/erfahrungsberichte/
Q7: https://www.nach-dem-abitur.de/medizinstudium-im-ausland
Mit einer Studienplatzklage ins Medizinstudium
Du möchtest unbedingt Medizin studieren. Das möchten sehr viele andere auch. Der Arztberuf ist gleichbleibend attraktiv und so steht einer begrenzten Anzahl an Medizinstudienplätzen (nicht nur in Deutschland) eine weitaus höhere Anzahl an Aspiranten gegenüber. Für diese kommt erschwerend dazu, dass seit 2020 die Möglichkeit über die Wartezeiten einen Studienplatz zu ergattern entfallen ist. Die im Zuge der Neuregelung des Bewerbungsverfahrens 2020 neu eingeführte ZEQ (Zusätzliche Eignungsquote) ersetzt die bisher bekannte Wartezeitquote.
Was ist eine Studienplatzklage?
Die rechtliche Grundlage der Studienplatzklage bildet das Grundrecht auf freie Berufswahl, welches im Artikel 12 des Grundgesetzes verankert ist. Dieses unumstößliche Recht wird durch einen Numerus clausus eingeschränkt. Daraus resultieren interessante Chancen, nicht nur für Anwälte, auch für Studenten einen Studienplatz durch Klage zu erkämpfen. Laut Bundesverfassungsgericht gilt, dass nur dann ein Numerus clausus dieses Grundrecht auf freie Berufswahl nicht verletzt, wenn alle vorhandenen Kapazitäten – konkret alle verfügbaren Studienplätze – vollständig ausgenutzt werden.
Die Hochschulen kalkulieren jährlich in einem komplexen, gesetzlich geregelten Verfahren die eigenen Studienplatzkapazitäten, welche sie in einem regulären, so genannten „innerkapazitären Vergabeverfahren“ vergeben. Da das Kalkulationsverfahren unglaublich umfangreich und kompliziert ist, ist es auch sehr fehleranfällig. In einem Studieplatzklageverfahren werden die Kapazitäten der Hochschulen auf zusätzliche Studienplätze überprüft. Dabei werden mögliche Kalkulationsfehler aufgedeckt, aus denen sich weitere verfügbare Studienplätze ergeben – diese zusätzlich aufgedeckten Plätze stehen allerdings nur jenen zu, die ein solches Klageverfahren geführt haben.
Wieso gibt es nicht genutzte Studienplätze und wie komme ich an diese ran?

Die Kapazitätsberechnungen der Hochschulen sind häufig fehlerhaft. Freie Studienplätze werden bewusst oder unbewusst von den Hochschulen verschwiegen. Doch es gibt sie – auch wenn es nicht viele sind - jedes Jahr. Und genau darin liegen die Chancen auf einen guten Erfolg in einem Klageverfahren um einen Medizinstudienplatz. Da die Hochschulen unter Sparzwang stehen und gerade im Medizinstudium die Studienplätze sehr teuer sind, kann es schon mal vorkommen, dass manche Hochschulen gerade bei diesen sehr ausbildungsintensiven Studienplätzen dazu neigen, Sparmaßnahmen anzusetzen. So kommt es – und das ist schon seit Jahrzehnten bekannt, dass Studienplätze an Medizinhochschulen von Verwaltungsgerichten verteilt werden. Das heißt, es bedarf einer Studienplatzklage zur Besetzung des Studienplatzes. Damit sollte auch mit dem Glauben aufgeräumt werden, dass Studienplatzkläger den Studienanwärtern über das klassische Verfahren die Studienplätze „klauen“. Tatsache ist, dass es sich bei einem durch eine Studienplatzklage erwirkten Studienplatz um einen freien Platz handelt, der ohne Klageerfolg unbesetzt geblieben wäre.
Wer kann einen Studienplatz einklagen?
Eine Studienplatzklage kann jeder deutsche Staatsangehörige, welcher ein Abitur oder einen anderen in Deutschland anerkannten Hochschulzugangsnachweis besitzt, kann an jeder staatlichen Hochschule in Deutschland um einen Medizinstudienplatz klagen. Auch für EU-Ausländer in Deutschland gibt es Chancen für eine derartige Klage, jedoch ist das Verfahren unbedingt individuell zu betrachten. Dabei brauchst du einen guten Anwalt, der bereits mit EU-Klientel solche Verfahren zum Erfolg geführt hat und der dich individuell über deine Klagemöglichkeiten und Chancen beraten kann. [Q1]
Medi-Match Tipp: Bei der Studienplatzklage erwarten einige Unis in Deutschland eine besondere Form von Eigenbewerbung. Lass dir dabei von einem erfahrenen Anwalt helfen, der auf Studienplatzklagen spezialisiert ist. Er/Sie wird dir dabei besser helfen können, als ein klassischer Bewerbungscoach.
Überblick der verschiedenen Verfahren
Es gibt mehrere Möglichkeiten und Formen der Studienplatzklage. Wir geben dir hier einen kurzen Überblick, sodass Du die wichtigsten Modalitäten kennenlernst und dann in einem Beratungsgespräch mit einem damit erfahrenen Anwalt deine individuelle Situation und deine Chancen besprichst.
Studienplatzklage für das erste Fachsemester
Falls aus finanziellen oder persönlichen Gründen für dich ein Auslandsstudium nicht infrage kommt, könnte dich eine so genannte „Studienplatzklage Medizin“ für das erste Fachsemester weiterbringen. Fairerweise muss gesagt werden, dass dabei die Chancen auf Erfolg geringer sind, als bei einer Studienplatzklage um den Einstieg in ein höheres Fachsemester. Grund ist die weitaus höhere Anzahl von Klägern ins Erstsemester. Dennoch ist die Erstsemesterklage eine valide, zusätzliche Chance auf einen Medizinstudienplatz. [Q1].
Medi-Match Tipp: Du kannst gleichzeitig an mehreren Hochschulen Studienplatzklagen starten. Es ist nur eine Kostenfrage. Selbst bei vorhandenem Budget ist es nicht sinnvoll zu viele Studienplatzklagen gleichzeitig zu führen, da die Gefahr besteht, dass dabei Hochschulen verklagt werden, die gar keine unbesetzten Plätze haben. Eine in der Studienplatzklage erfahrene Kanzlei hat diverse Modalitäten aufgrund der Studienplatzbesetzungen der letzten Semester und des Rückblicks auf Verfahren und Erfolge deine Erfolgsaussichten einzuschätzen. Manchen Kanzleien führen sogar so genannte Hochschulrankings im Hinblick auf die Erfolgschancen mittels Studienplatzklage.
Studienplatzklage für das 2.-4. Fachsemester (Vorklinik)
Es ist auch möglich sich auch um einen Studienplatz in ein höheres Fachsemester einzuklagen. Auch hier ist in einigen Bundesländern eine vorherige Eigenbewerbung im Vergabeverfahren der Hochschulen notwendig. Lass dich auch hier vom Fachanwalt deines Vertrauens, der in diesen Prozeduren erfahren ist, beraten.
Für Studienplatzklagen in den höheren Fachsemestern ist ein Anrechnungsbescheid des Landesprüfungsamtes für Humanmedizin erforderlich. Falls dieser Bescheid zum relevanten Fristablauf noch nicht vorliegt macht das nichts – du kannst, in Absprache mit deinem Anwalt, den Bescheid unproblematisch auch noch später einreichen. Du fragst dich jetzt sicher, wann es sinnvoll sein kann, dich in ein höheres Medizinsemester einzuklagen? In der Vorklinik kann es für Studierende mit anrechenbaren Leistungen in Studiengängen wie Molekularmedizin oder Zahnmedizin interessant werden, sich einen Studienplatz in einem höheren Humanmedizinsemester einklagen zu wollen. Auch Rückkehrer, welche im Ausland ein Humanmedizinstudium begonnen haben, klagen um einen Humanmedizin-Studienplatz in einem hören Semester an einer staatlichen deutschen Universität. Die Erfolgsaussichten auf einen Medizinstudienplatz in einem höheren Semester, sind besser als die der Erstsemester-Klagen. Grund ist der Rückgang der Zahl der gerichtlichen Antragsteller bezogen auf die höheren Semestern des Studiengangs Humanmedizin. [Q2].
Studienplatzklage ab dem 5. Fachsemester (Klinik)
Deutsche, welche im Ausland – in der Regel an einer osteuropäischen Uni – studieren, wollen gerne spätestens mit dem Klinikabschnitt ihre Studienzeit in Deutschland fortsetzen. Gründe dafür sind u.a. der Entfall der Sprachbarriere in der Kommunikation mit den Patienten, die Unterschiede in der Klinikausstattung und der niedrige klinische Ausbildungsstand einiger osteuropäischen Universitäten, falls sie dort studieren.
An allen deutschen Universitäten ist ein Studienbeginn im Wintersemester möglich. Daher können zum Wintersemester an allen entsprechenden deutschen Unis Studienplätze zum 5. Semester eingeleitet werden. Ein paar wenige Universitäten, die im Sommersemester Studierende aufnehmen, sind ausgenommen. Hier ist eine frühzeitige Beauftragung ratsam, damit die Anträge rechtzeitig vor dem 15. Juli 2021 gestellt werden können. An mehreren Hochschulen, für die diese frühen Fristen gelten, sind die Erfolgschancen gut.
Medi-Match-Tipp: Wir haben für dich mit Anwälten gesprochen, recherchiert und die Chancen für Quereinsteiger evaluiert:
Herausforderung: Ein Wechsel per Studienplatzklage ins erste klinische Fachsemester, an einer deutschen Uni halten Anwälte für für schwierig. Darum bewerbe dich intensiv um den Einstieg ins erste klinische Fachsemester an allen deutschen Unis, die das ermöglichen und verlasse dich nicht ausschließlich auf die Studienplatzklage.
Gute Nachricht: Hast Du an einer Auslandsuni oder in einem anderen, dem Medizinstudium verwandten Studiengang anrechenbare Leistungen erbracht, hast du trotz steigender Kandidatenzahlen gute Chancen bei einer Klage in ein höheres Fachsemester, denn du hast immer noch weniger Mitbewerber als z.B. die Anwärter auf einen Quereinstieg ins erste klinische Semester
Fristen, Prozeduren und Zahlen
Solltest du an eine Studienplatzklage denken, recherchiere frühzeitig und finde einen Anwalt bzw. eine Kanzlei, welche Spezialisierung und langjähriger Erfahrung damit nachweisen können. So hast du genügend Zeit, alle Möglichkeiten mit dem Anwalt oder der Kanzlei besprechen ohne Fristen zu versäumen. Die Kanzlei wird dir die Fristen wie für die Eigenbewerbung und für die Antragstellung in Vorbereitung einer möglichen Studienplatzklage zuverlässig nennen können. Erfahrene Kanzleien und Anwälte können in der Regel auch die Anzahl freier Plätze an diversen infrage kommenden Hochschulen ungefähr prognostizieren.
Medi-Match-Tipp: Die reguläre Hochschulbewerbung ist keine Voraussetzung für den Erfolg einer Studienplatzklage, kann jedoch sehr hilfreich sein. Nicht alle, aber manche Verwaltungsgerichte, setzen im Fall eines Klageverfahrens voraus, dass du dich im Vorfeld regulär um einen Studienplatz beworben haben solltest.
Außerkapazitärer Zulassungsantrag
Ein Rechtsstreit um einen Medizinstudienplatz beginnt immer mit einem außergerichtlichen Verfahren. Das bedeutet: ein außerkapazitärer Zulassungsantrag – Voraussetzung für eine spätere Klagemöglichkeit - wird von deinem Anwalt an unterschiedliche Medizinhochschulen gestellt. Es werden in dieser Phase noch keine teuren Gerichtsanträge gestellt.
Medi-Match-Tipp: Es ist schlau, dich davor oder parallel dazu entweder regulär über die Stiftung für Hochschulzulassung und/oder mittels einer so genannten Eigenbewerbung selbst um Studienplätze an den diversen Hochschulen zu bewerben. Im Idealfall ist deine Eigenbewerbung erfolgreich und der Weg der gerichtlichen Verfahren bleibt Dir erspart.
Egal, ob du dieses Jahr dein Abitur machst oder ob deine Hochschulzugangsberechtigung schon länger hinter dir liegt, du solltest dich an Hochschulen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und in Mecklenburg-Vorpommern bis zum 15. Januar 2021 für das Sommersemester 2021 beworben haben. Für das Wintersemester 2021/2022 solltest du bis zum 15.Juli 2021 angemeldet sein. Weitere Fristen laufen am 1. März und 1. April für das Sommersemester 2021 bzw. am 1. September und 1. Oktober für das Wintersemester 2021/22 ab. In einigen Bundesländern ist die Die Einleitung einer Studienplatzklage zum Sommersemester 2021 ist in einigen Bundesländern sogar noch bis zum 15. April oder später möglich, und zum Wintersemester 2021/22 noch bis zum 15.Oktober oder später. Im Zweifelsfall weiß dein Anwalt Bescheid.
Studienplatzklage Einleiten
Falls deine Eigenbewerbung nicht zum Erfolg geführt hat, kann nun die Studienplatzklage durch deinen Anwalt eingeleitet werden. Er wird dir sehr wahrscheinlich sein Hochschulranking bereitstellen und mir dir über die aussichtsreichsten Unis im Hinblick auf eine Studienplatzklage sprechen und dich über die Kosten der anstehenden Gerichtsverfahren informieren. Es folgt in der Regel die Einreichung der Eilanträge bei den jeweiligen Verwaltungsgerichten. Ab jetzt entstehen Kosten für Gerichtsverfahren.
In Verbindung mit Studienplatzklagen werden folgende Verfahren angewandt: Eilverfahren, Hauptsacheverfahren (das eigentliche Klageverfahren) sowie Beschwerdeverfahren.
Dauer
Die Gerichtsentscheidungen kommen ,je nach Gericht ,in 6 – 10 Wochen nach Einreichen der Eilanträge, aber es kann schon mal bis Semesterende oder bis in die Semesterferien hinein dauern.
Beendigungsmöglichkeiten
Eine Studienplatzklage kann durch Beschluss oder Vergleich enden. Der Beschluss erfolgt durch richterliche Entscheidung, der Vergleich entsteht durch die freiwillige Einigung der Universität mit deinem Anwalt über die Vergabe einer bestimmten Anzahl von zusätzlichen Medizinstudienplätzen an die Studienplatzkläger.
Beschwerdeverfahren kommen dann infrage, wenn die gerichtliche Entscheidung negativ für dich ausfällt. Idealerweise erklärt dir dann dein Anwalt die weitere Vorgehensweise und die Aussichten auf Erfolg.
Erfolgsaussichten
Die Studienplatzklage ist für Bewerber welche über die Stiftung für Hochschulzulassung schlechte Chancen haben, oft die letzte sinnvolle Alternative. Bis auf wenige Ausnahmen kann sie, unabhängig von der Stiftung für Hochschulzulassung, der Wartezeit und der Durchschnittsnote den Start ins Medizinstudium ermöglichen. Wir betonen: kann. Betrachte die Studienplatzklage einfach als eine zusätzliche Chance, neben der Bewerbung bei Hochschulstart bzw. bei den Hochschulen. Anwälte, die dich mit Erfolgschancen von 40% und mehr locken wollen, kannst lieber gleich abhaken. Kein seriöser, erfahrener Anwalt, wird dir eine Zulassungsgarantie geben! Die individuellen Erfolgsaussichten hängen immer von der Zahl freier Studienplätze und der Aspiranten ab. Grundsätzlich gilt: je weniger Bewerber, desto höher die Chancen. Du musst bereit sein, Geduld mitzubringen.
Viele Verwaltungsgerichte vergeben die zusätzlichen Studienplätze durch Verlosung. Da kann auch der beste Anwalt nichts mehr beeinflussen; die Errechnung der Chancen ist reine Mathematik und hängt von der Anzahl der Anwärter gegenüber der Anzahl zusätzlicher Studienplätze ab. Die Verwaltungsgerichte der Länder Baden-Württemberg (nicht alle), Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und ggf. Niedersachsen vergeben freie Studienplätze in Hochschulstart-Studiengängen in Anlehnung an die Kriterien der Stiftung für Hochschulzulassung (Stand Anfang 2021).Q1 S. 22f Q2 S. 19f
6 Tipps für eine erfolgreiche Studienplatzklage
- Plane frühezeitig: Kontaktiere mehrere Kanzleien, die auf Studienplatzklagen spezialisiert sind und ein Fokus sowie nachweisbare Erfolge in Studienplatzklagen um einen Medizinstudienplatz vorweisen können. Entscheide dich für den Anwalt, der dich und deine Eltern überzeugt hat.
- Bewerbe dich frühzeitig an allen deutschen Hochschulen mit einer exzellenten Eigenbewerbung um einen Medizinstudienplatz.
- Überlege dir die Finanzierung oder schließe noch vor Anstreben eines Rechtsverfahrens eine Rechtschutzversicherung, welche Studienplatzklagekosten abdeckt, ab.
- Erteile der Kanzlei deines Vertrauens rechtzeitig ein Mandat zur Stellung der außerkapazitären Hochschulanträge an Hochschulen mit frühen Fristen. Wichtig sind der 15. Januar 2021 für das Sommersemester 2021 und der 15. Juli 2021 für das Winter-semester 2021/22. Spreche die Fristen vorsichtshalber noch mit deinem Anwalt ab.
- Berücksichtige bei der Auswahl der zu verklagenden Hochschulen die Hochschulrankings deines Anwalts im Hinblick auf die Erfolgschancen in einem Studienplatzklage und bespreche die Auswahl zusätzlich mit deinem Anwalt.
- Setze nicht auf ein einziges Pferd. Verklage mehrere Hochschulen, die gut im Erfolgschancen-Ranking positioniert sind, aber verklage nicht zu viele, sonst wird es für dich teuer. Du klagst dann möglicherweise gegen Unis die dir null Erfolgschancen bieten können, weil keine freien Plätze verfügbar sind. Gegen mehr als 10 Universitäten zum Wintersemester zu klagen ist nicht sinnvoll. Unter Umständen zahlst du für Verfahren, die aussichtslos sind, weil keine Studienplätze vorhanden. [Q2]
Kosten
Eine Studienplatzklage kostet im Schnitt zwischen 800 und 1300 Euro pro Verfahren. Betrachte das bitte als Richtwert. Gegen mehrere Hochschulen zu klagen, bedeutet mehrere Verfahren zu führen. Das vervielfacht den Gesamtwert. Erste Kostenschätzungen sowie belastbare Zahlen bekommst du vom Anwalt deines Vertrauens, nach Besprechung deiner Möglichkeiten und der individuellen Sachlage, der Gerichtsstandorte und der Anzahl der Verfahren. Anwälte rechnen nach Gebührenordnung ab. Unsere Recherchen zeigten, dass manche Anwälte auch Pauschalen für Studienplatzklagen anbieten.
Zusätzlich zu den Anwaltskosten, fallen auch noch die Kosten der Gerichtsverfahren an, die auch je nach Verfahren, Gericht etc. variieren. Dein Vertrauensanwalt kann dir aus Erfahrung die Kostenpunkte mit denen du rechnen musst nennen und die Preisbeispiele oder eine Größenordnung der Kosten für dein Verfahren nennen, nachdem er er deine individuelle Situation kennt und ihr gemeinsam die Vorgehensweise besprochen habt.
Medi-Match-Tipp: Einige Versicherer bieten Rechtschutzverträge an, welche auch Kosten von Studienplatzklagen abdecken. Es lohnt sich, diesbezüglich rechtzeitig zu recherchieren, denn Rechtschutzversicherungen sind mit Sperrfristen verbunden. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass dir die Kanzlei deines Vertrauens, welche auf Studienplatzklagen spezialisiert ist auch diesbezüglich Hinweise geben kann.
Quellen
Q2:
https://studienplatz-klage.de/fileadmin/media/spk/pdf/Infobroschuere_Studienplatzklage.pdf
Q3:
https://www.medi-learn.de/humanmedizin/medizinstudium-vor-dem-studium/artikel/Eingeklagt-ins-Studium-ein-Erfahrungsbericht-Seite1.php
Q4:
https://www.medizinplatzklage.de/studienplatzklage-medizin/studienplatz-medizin-einklagen/kosten-der-medizinplatzklage.php
Mit Hilfe der Landarztquote ins Medizinstudium
Im Rahmen der 2020 beschlossenen Reformen des Medizinstudiums wurde eine “Stärkung der Allgemeinmedizin” festgeschrieben. Sie soll junge Menschen dazu ermutigen Medizin zu studieren und sich als Allgemeinmediziner im ländlichen Raum niederzulassen um den dort vorherrschenden Ärztemangel entgegenzuwirken . Im Gegensatz zur normalen Bewerbung, gibt es ein getrenntes von Hochschulstart unabhängiges Bewerbungsverfahren. Mittlerweile haben einige Bundesländer Regelungen für die Vergabe von Medizinstudienplätzen über die Landarztquote beschlossen, eine Übersicht findest du in der folgenden Deutschlandkarte.
Interaktive Deutschlandkarte für die Landarztquote im Studium der Humanmedizin
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Für weitere Infos zur Landarztquote in Deinem Bundesland klicke einfach auf die interaktive Karte. Eine Übersicht aller Bundesländer findest Du weiter unten.
Überblick Medizinstudium mit der Landarztquote in Deutschland
Infos Landarztquote Baden-Württemberg
Vergabe von 75 Studienplätzen jährlich an Bewerber die sich verpflichten nach dem Studium und der Fachärztlichen Weiterbildung für 10 Jahre als Allgemeinmediziner/in in einem hausärztlich unterversorgten Gebiet verpflichten.
Das Bewerbungsverfahren startet voraussichtlich im 1. Quartal 2021
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Bayern
Vergabe von 90 Studienplätzen jährlich an Bewerber die sich verpflichten nach dem Studium und der Fachärztlichen Weiterbildung für 10 Jahre als Allgemeinmediziner/in in einem hausärztlich unterversorgten Gebiet verpflichten.
Das Bewerbungsfrist ist der 28.02.2020
Weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Brandenburg
Das Land Brandenburg bietet ein Landarzt Stipendium von bis zu 75.000€ Höhe an für Medizinstudenten, die sich nach dem Studium zu 5 Jahren Tätigkeit in den ländlichen Regionen Brandenburgs verpflichten. Extra Studienplätze an Staatlichen Hochschulsen werden aktuell noch nicht zur Verfügung gestellt. An Privatuniversitäten wie z.B. der Medizinischen Hochschule Brandenburg sind Landarztquoten in Planung.
Infos Landarztquote Niedersachsen
in Niedersachsen ist die Einführung einer Landarztquote spätestens zum Wintersemester 2021/22 für voraussichtlich 10% der Studienplätze geplant, wenn die Bewerber sich bereit erklären, sich in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Mecklenburg-Vorpommern
in Mecklenburg-Vorpommern ist die Einführung einer Landarztquote spätestens zum Wintersemester 2021/22 für voraussichtlich 32 der rund 400 Studienplätze geplant, wenn die Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
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Infos Landarztquote Nordrhein-Westfahlen
in Nordrhein-Westfahlen werden 7,8% der Studienplätze über die Landarztquote vergeben, wenn die Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Rheinland-Pfalz
in Rheinland-Pfalz werden 6,3% der Studienplätze (ca. 27 Studienplätze) über die Landarztquote vergeben, wenn die Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Saarland
im Saarland werden 7,8% der Studienplätze für Humanmedizin (ca. 22) über die Landarztquote vergeben, wenn Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Sachsen
im Saarland werden 5% der Studienplätze für Humanmedizin (ca. 22) über die Landarztquote vergeben, wenn Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Sachsen-Anhalt
in Sachsen-Anhalt werden 5% der Studienplätze für Humanmedizin (ca. 22) über die Landarztquote vergeben, wenn Bewerber sich bereit erklären, sich für mindestens 10 Jahre in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Infos Landarztquote Thüringen
in Thüringen ist die Einführung einer Landarztquote für voraussichtlich 5% der Studienplätze geplant, wenn die Bewerber sich bereit erklären, sich in einem medizinisch unterversorgten Gebiet niederzulassen.
weitere Infos gibt es hier
Du möchtest herausfinden, welcher alternative Weg zum Medizinstudium am besten zu Dir passt? Dann finde es jetzt kostenlos mit dem Medi-Match-Kompass heraus. Eine Übersicht über alle alternativen Wege zum Medizinstudium findest du hier.
So kannst du Deinen Traum vom Medizinstudium verwirklichen

Es gibt zahlreiche Alternativen zum typischen Medizinstudium und der Bewerbung über Hochschulstart. Unsere Mission ist es, Schatten ins Dunkel zu bringen. Medi-Match hilft Dir, Deinen Weg zum Medizinstudium zu finden!
Medizinstudium digital! Ohne NC und Wartesemester
Ja, Du hast richtig gelesen! Es gibt jetzt ein akkreditiertes Online-Medizinstudium. EDU, die neu gegründete private Hochschule mit Sitz auf Malta macht’s möglich! Spätestens seit Corona und, den damit verbundenen Lockdowns und dem damit verbundenen Home Office und Home-Schooling, dürfte es vielen jungen Menschen vertraut sein, von zuhause, mit und ohne Zuschaltung der Lehrer zu studieren, die Hausaufgaben per Mail oder direkt auf dem Bildschirm zu präsentieren, sich mit Lehrer und Kollegen digital auszutauschen. Dennoch gibt es Skeptiker in Hinblick darauf, ob Online-Medizinstudium ein tragfähiges Zukunfstkonzept ist.
Wenn Dich Themen wie Medizin, Krankheitsbilder, Gesundheit, Pflege, Heilen immer schon interessiert haben und Du diese Themen auch beruflich verfolgen möchtest, gibt es seit diesem Jahr noch einen weiteren Weg, Medizin zu studieren: Digital! Dabei wird nicht nach den Numerus Clausus gefragt, sondern deine Eignung und Fähigkeiten in einem eigenen Zulassungsverfahren geprüft. Falls Du denkst, das ist etwas für Dich, dann lies im folgenden Artikel weiter. Wir erklären Dir kompakt alles, was Du wissen musst.
Wer oder was ist EDU?
Die EDU ist eine private Hochschule, die von der Malta Further and Higher Education Authority (MFHEA) der Republik Malta akkreditiert worden ist. Du kannst Dich bei EDU direkt für ein Medizinstudium an der Fakultät für Medizin und Gesundheit bewerben.
Wichtig! Falls Du es eilig hast und die Bewerbungsvoraussetzungen erfüllst, hast Du Zeit, Dich bis zum 28. März 2021 für den Einstieg im Mai zu registrieren und Dich um das Zulassungsverfahren zu bewerben. Die EDU bietet etwa 6 Einstiegstermine pro Jahr an.
Was Du über das Medizinstudium an der EDU wissen musst
Das Studium ist ein 5 Jahre umfassendes Vollzeitstudium., welches 15 Module (Theorie + Praxis) umfasst. Du beginnst mit dem 3-jährigen Bachelor-Studiengang (B.med, 289 ECTS), machst Deine Bachelorarbeit im 3. Jahr und Deine Masterarbeit im fünften Jahr. Damit bist Du nach dem 5. Jahr (mit 120 ECTS) „M.Med“. Du darfst Dich in dieser Zeit auf ca. 7500 Unterrichtsstunden freuen. Diese kommen zusammen aus Präsenzstunden (Vorlesungen), eigenverantwortliches Studieren, klinischen Rotationen und Klausueren. Du kannst Dich nach den ersten drei Studienjahren für den Bachelor of Medicine (B.Med) entscheiden, bist also nicht zum Master-Studium verpflichtet. Dieser Abschluss wird als äquivalent zu medizinischen Bachelor-Abschlüssen mit ähnlichen Kreditpunkten in der Europäischen Union und darüber hinaus anerkannt. Der Abschluss mit mindestens 300 ECTS entspricht dem Master of Medicine und zertifiziert laut EDU vollumfänglich den europäischen Anforderungen.
Wie lernt man bei der EDU?
Die theoretischen Kenntnisse werden digital – also online – vermittelt. Du musst aber nicht alleine lernen, denn EDU setzt stark auf Kommunikation, Lerngruppen und Unterstützung der Studierenden durch Mentoren und Tutoren. Theoretisches, ortsunabhängiges Lernen wird mit praktischen Rotationen, welche an den EDU-Lehrkrankenhäusern stattfinden, kombiniert. Schon im ersten Studienjahr kannst Du praktische Erfahrungen machen EDUS Lehrkrankenhäuser befinden sich in Hildesheim, Neuwied und Erfurt.
Wie ist es bei EDU Medizin zu studieren? Welche Werte vertritt EDU
„Die Studierenden der EDU erhalten eine hochmoderne Ausbildung, die aus einer Kombination aus kollaborativem und eigenverantwortlich organisiertem Lernen einerseits, und persönlichem Mentoring sowie praktischer Erfahrung andererseits besteht.“, heißt es auf EDUs Seite.
Denn EDU setzt auf „collaborative learning“, also auf Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenz im Studium und im Praktizieren der Medizin. Du bist also nie alleine unterwegs. Außerdem schreibt EDU sich auf die Fahne, die Soft Skills der Mediziner von Morgen zu fördern, daher auch der starke Fokus auf Kommunikationskompetenz und Teamarbeit.
Wie werde ich EDU Studierende/-r? Bewerbung, Voraussetzungen und Dokumente
Der erste Schritt in Deiner Bewerbung ums Studium ist die Registrierung. Diese kannst du über folgendes Formular erreichen.
Wenn du das Registrierungsformular ausgefüllt hast bewirbst Du dich um die Teilnahme am Zulassungsverfahren. Dazu benötigt EDU einige Dokumente und Angaben von Dir:
- Abschlusszeugnis der Sekundarstufe*: Um bei EDU zu studieren benötigst Du einenStudienabschluss, welcher dem maltesischen Level MQFL 4 entspricht, im Klartext: Abitur, International Baccalaureate, A-Level oder einen gleichwertigen Abschluss.
- Polizeiliches Führungszeugnis, nicht älter als 6 Monate
- Anschreiben: ein Motivationsschreiben in englischer Sprache, nicht länger als eine A4-Seite.
- Gültiger Reisepass oder Personalausweis: Vorder- und Rückseite Deines Reisepasses oder Ausweisdokuments musst Du in guter Qualität gescannt mit den anderen Dokumenten einreichen.
- Deutsches Sprachzertifikat (C1): Dieses wird benötigt, weil die klinische Ausbildung auf Deutsch erfolgt. Sollte Deine Schulbildung in Deutschland stattgefunden haben, ist dieses Zertifikat NICHT erforderlich.
- Englische Sprachkenntnisse auf B2 Niveau: Deine Englischkenntnisse werden während der Interviews im Zulassungsverfahren überprüft. Du kannst sie zusätzlich auch noch mit einem Zertifikat belegen. Auf der Website von EDU kannst Du erfahren, welche Zertifikate von EDU anerkannt werden.
Optional kannst Du – sofern vorhanden – auch Bescheinigungen über Erfahrungen und Schulungen im medizinischen Bereich einreichen.
WICHTIG! Alle Dokumente müssen als PDF-Dateien eingereicht werden. Einige Dokumente, welche nicht in englischer Sprache verfasst wurden, müssen durch einen beglaubigten Notar ins Englische übersetzt, eingereicht werden. Weitere Anforderungen findest Du auf der Seite der EDU. Sei Dir dessen bewusst, dass eine unvollständige Bewerbung nicht berücksichtigt wird.
Medi-Match-Tipp: Halte Dich bitte genau an die Richtlinien auf der Website von EDU. Nur dort findest Du die zum Zeitpunkt Deiner Bewerbung geltenden Bestimmungen und Anforderungen, tagesaktuell.
Medi-Match-Tipp: Auch wenn Du gute Schulnoten in Englisch hast, bist Du gut beraten, Dich fürs Interview in englischer Sprache vorzubereiten, so viel wie möglich Sprache zu praktizieren, damit Du möglichst entspannt im Interview kommunizieren kannst Wir empfehlen Dir jetzt schon, entsprechende Fachtexte in englischer Sprache zu lesen, englische oder amerikanische Filme mit Originalvertonung verfolgen und intensiv zu üben, Deine persönliche Vorstellung frei vorzutragen. Hole Dir dazu Feedback von Sprachprofis.
Das Zulassungsverfahren: 5 Schritte zur Studienzulassung
- Fragebogen ausfüllen und nachweisen, dass Du die Zulassungsbedingungen erfüllst.
- Du musst einen ca. 45-minütigen Online-Test der ITB Consulting GmbH, in englischer Sprache, bestehen. Dabei werden anhand von Fragen zu Deinen mathematischen, kommunikationsassoziierten und visuell-räumlichem Fähigkeiten Deine kognitiven Fähigkeiten festgestellt.
- Hier musst Du ein 40-minütiges Online-Interview in englischer Sprache mit speziell geschulten Interviewern bestehen. Dabei geht es um die Feststellung Deiner Motivation, Werte, Persönlichkeit und Sozialkompetenz.
- In dieser Phase fällt die Entscheidung ufür oder gegen Dich. Im Bestfall folgt gleich darauf die Besprechung des Vertrags
- Wenn du nach Etappe 4 grünes Licht fürs Studium an der EDU erhalten hast, folgt nun die Immatrikulation, nachdem alle offenen Fragen geklärt und der Vertrag über das Studium unterzeichnet und der erste vereinbarte Studienbeitrag eingegangen ist.
Kosten, Finanzierung, Stipendium
Private Hochschulen erheben Studiengebühren. Für Studierende mit geringeren finanziellen Ressourcen hält EDU diverse Fördermöglichkeiten bereit. Für das Akademische Jahr 2019/2020 lag die jährliche Studiengebühr bei 19.500 Euro und damit bei 6.500 Euro pro Trimester.
Die EDU legt Wert darauf, die talentiertesten Bewerber/-innen zu gewinnen – nicht die Privilegiertesten. Somit zählt die Zahlungsfähigkeit nicht zu den Zulassungskriterien. Für Bewerbern, die sich durch Engagement, Motivation und vielversprechende akademische Fähigkeiten auszeichnen, hält die EDU verschiedenen finanziellen Möglichkeiten bereit.
Weitere Kosten:
Die Kosten für Kost und Logis während der klinischen Rotationen sind nicht durch die Studiengebühren gedeckt. Bei der Notwendigkeit Studienmodule zu wiederholen, entfallen erneut Studiengebühren. In der Studien – und Gebührenordnung auf der EDU-Website findest Du weitere Informationen dazu.
Vor- und Nachteile des Online-Medizinstudiums
Die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis finden Studenten in der Regel gut. Auch, dass man schon früh mit dem praktischen Teil beginnt und nicht erst am Ende „auf einen Schlag“ ist ein großer Vorteil, wie eine Studierende der FAZ in einem Interview berichtete. Gerade für Menschen, die mehrere Wohnorte haben, ist die Ortsunabhängigkeit von Vorteil. Wir fassen für Euch im folgenden die aus unserer Sicht wichtigsten Vor- und Nachteile eines Online-Studiums zusammen:
Nachteile
Die fehlenden zeitlichen Strukturen können sich für weniger disziplinierte und strukturierte Studierende an Onlinehochschulen als nachteilig erweisen, denn es fällt ihnen schwer ihren Pflichten nachzukommen. Ein weiterer Nachteil könnte für manche Studierende das Fehlendes Präsenzunterrichts sein. Die Lerngruppen, die elektronsichen- und videogestützten Austauschmöglichkeiten mit Mitstudierenden, Tutoren, Mentoren könnten dies im Online-Studium allerdings sicherlich ausgleichen. Im Vergleich zu staatlichen Unis fallen Studiengebühren für das digitale Fernstudium an.
Vorteile
Du hast durch die Ortsungebundenheit maximale Flexibilität, solange Du am Standort eine gute Internetverbindung hast kannst du überall auf der Welt studieren! Der Entfall der Präsenz am Studienort bringt Dir Zeitgewinn und erspart Dir die Anfahrtskosten. Auch Wohnkosten (WG-Zimmer, Mietwohnung, Studentenheim-Unterkunft, Umzug) kannst Du streichen. Du kannst wohnen wo du willst und musst dich als Studierende/-r nicht mit Vermietern, teueren Mieten, Umzugs- und Fahrtkosten herumärgern.
Unser Fazit:
Die Vorteile eines Online-Studiums schlagen die Nachteile. Wenn du ausreichend motiviert, organisiert und strukturiert bist, ist das Online-Studium der richtige Weg in Dein Medizinstudium!
Quellennachweise:
[1] EDU_PartnerBooklet_ENHerunterladen
[2] https://blogs.faz.net/blogseminar/arzt-werden-im-online-studium/
[3] https://www.allensbach-hochschule.de/kosten-fuer-ein-fernstudium-das-muessen-sie-wissen/
Mit dem Losverfahren ins Medizinstudium
Was ist das Losverfahren Medizin?
Im komplexen Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium bleiben jedes Semester einige wenige Medizin Studienplätze unbesetzt. Diese Plätze werden von den Hochschulen einzeln per Los vergeben. Wir zeigen dir im folgenden Artikel wie du am Losverfahren teilnehmen kannst und mit ein bisschen Glück einen Studienplatz für Humanmedizin in Deutschland bekommen kannst.
Beim Losverfahren wirst du durch Zufall aus alles Bewerbern im Losverfahren gezogen, es zählen also weder dein Abitursschnitt noch deine anderen Qualifikationen.
Wie kann ich am Losverfahren für das Medizinstudium teilnehmen?
Im Vergleich zu einer Bewerbung bei hochschulstart.de ist die Teilnahme am Losverfahren überraschend einfach. Oft genügt es, eine Postkarte oder einen Brief mit Name und Adresse zu verschicken oder die persönlichen Daten in eine Online-Maske der jeweiligen Hochschule einzugeben.
Beispieltext für die Bewerbung für das Losverfahren
Sehr geehrte Damen und Herren,
Hiermit beantrage ich die Teilnahme am Losverfahren für den Studiengang Humanmedizin mit der Abschlussart Staatsexamen für das Wintersemester/Sommersemester 20XX.
Herzlichen Dank für die Bearbeitung.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Kontaktdaten:
Max Mustermann
Musterstraße 1, 12345 Musterhausen
Telefon: 000 – 000 000
Die meisten Universitäten bieten auch Online-Formulare an, die die Anmeldung noch einfacher machen. Bitte erkundigen Sie sich bei der jeweiligen Universität, da einige bereits die postalische Anmeldung vollständig abgeschafft haben und nur noch Online-Formulare verwenden.
Welche Universitäten bieten ein Losverfahren für das Medizinstudium an?
Hier findest du eine Auflistung der Universitäten, die Reststudienplätze im Losverfahren vergeben
Klicke auf die jeweilige Universität um auf die Website für das Losverfahren Humanmedizin der jeweiligen Universität zu gelangen.
Aachen | ✅ |
Berlin | ✅ |
Bochum | ✅ |
Bonn | ✅ |
Dresden | ✅ |
Duisburg-Essen | ✅ |
Düsseldorf | ✅ |
Erlangen-Nürnberg | ✅ |
Frankfurt | ✅ |
Freiburg | ✅ |
Gießen | ✅ |
Göttingen | ✅ |
Greifswald | ✅ |
Halle-Wittenberg | ✅ |
Hamburg | ✅ |
Hannover | ✅ |
Heidelberg | ✅ |
Mannheim | ✅ |
Jena | ✅ |
Kiel | ✅ |
Köln | ✅ |
Leipzig | ✅ |
Magdeburg | ✅ |
Mainz | ✅ |
Marburg | ✅ |
München | ✅ |
Münster | ✅ |
Regensburg | ✅ |
Rostock | ✅ |
Saarbrücken | ✅ |
Tübingen | ✅ |
Ulm | ✅ |
Würzburg | ✅ |
Lübeck | ❌ |
Oldenburg | ❌ |
Medi-Match Chancen Beurteilung:
Die Chancen auf einen Studienplatz in einer der medizinischen Fakultäten durch Auslosung sind äußerst gering. Einige Universitäten weisen auf ihren Websites sogar ausdrücklich darauf hin, dass sie in den letzten Jahren kaum Plätze verlost haben.
Allerdings kannst du jedes Jahr an der Verlosung teilnehmen und es entstehen dir bei einer Bewerbung keinerlei Nachteile. Also probiere einfach dein Glück und lass dich nicht unterkriegen, wenn es nicht auf Anhieb klappt, es gibt noch weitere alternative Wege ins Medizinstudium
Erfahrungsbericht Losverfahren
Mit Spannung habe ich damals gleich die lang ersehnte E-Mail von Hochschulstart mit den Worten „Sehr geehrte Frau Schmidt, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, …“ geöffnet, während ich vor Vorfreude beinahe in Tränen ausgebrochen bin. Letzteres tue ich wenige Sekunden später auch – allerdings leider nicht vor Glückseligkeit. Die Nachricht in meinem Posteingang verkündet mir die vorläufige Absage. Obwohl die Realistin in mir bereits damit gerechnet hat, traf mich das stärker als gedacht.
Erneut scheint der Traum vom Medizinstudium in weite Ferne gerückt und wieder einmal frage ich mich, warum ich mir dieses aussichtslose Prozedere überhaupt antue. Ebenso gut könnte ich einfach etwas anderes studieren, Journalismus zum Beispiel, oder Kunstgeschichte. Dann müsste ich mich auch nicht länger belächeln lassen, weil ich mir mit meiner Abiturnote von 2,1 ernsthaft Chancen auf einem Medizinstudienplatz ausmale. Schließlich bleibt der mitunter selbst Menschen mit einem Einser-Abi verwehrt. Doch Aufgeben ist keine Option.
Der Ablehnungsbescheid aus Innsbruck findet seinen Platz neben dem, der bereits Wochen zuvor von hochschulstart.de in mein Postfach flatterte. Um die Zeit bis zu meinem Pflegepraktikum zu überbrücken, bessere ich mein Konto mit einem Aushilfsjob auf. Währenddessen verschicke ich stapelweise Postkarten mit Bitte um Teilnahme am Losverfahren an alle deutschen medizinischen Fakultäten und google immer häufiger nach Studienmöglichkeiten im Ausland.Bis zu 10.000€ Studiengebühren für ein Auslandsstudium ist unfassbar viel Geld, aber in Anbetracht meiner aussichtslosen Lage, mehreren demotivierenden Studienberatungen und der Hoffnung, nach Deutschland wechseln zu können, bewerbe ich mich fürs Sommersemester 2016 in Riga.
Kurz bevor ich all meine Bewerbungsunterlagen beisammen habe, geschieht das Unfassbare. Mindestens zwanzig Mal lese ich den fett gedruckten Satz im Dokument, das heute Morgen in meinem Postfach landete:
„Sehr geehrte Frau Schmidt,
wir freuen uns … Medizin (Staatsexamen), 1. Fachsemester … Losverfahren … Wintersemester 2015/16 …“.
Ein Anruf beim Studienkoordinator der RWTH Aachen bestätigt die unbegreiflichen Neuigkeiten und räumt meine Zweifel aus, es könnte sich bei der Mail entweder um eine Verwechslung oder einen bitterbösen Scherz handeln. Aber nichts dergleichen trifft zu. Nachdem sich diese Tatsache nun allmählich in meinem völlig verwirrten Hirn verankert hat, kann ich noch heute kaum in Worte fassen was ich fühlte, als ich wenige Tage später meine Immatrikulationsbescheinigung in den Händen hielt.
Jahrelang hatte ich es für nahezu unmöglich gehalten aber: Ich studiere jetzt Medizin und zwar im erfolgreichen Aachener Modellstudiengang, zusammen mit 281 Kommilitonen, von denen, neben mir, ganze sechs weitere einen Platz im Losverfahren erhalten haben. Ich selbst wurde als siebte und letzte gezogen, erfahre ich später.
Innerhalb von drei Tagen kündige ich meinen Aushilfsjob, sage die Pflegepraktika und eine unmittelbar anstehende Reise ab und kehre meinem bisherigen Leben erstmal den Rücken. Wo Aachen überhaupt liegt, muss ich erst einmal googeln. Dann verlasse ich meine Baden-Württembergische Heimat am Bodensee mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Meine neue Heimatstadt erreiche ich nach siebenstündiger Autofahrt mit dutzenden Taschen und meinem Papa im Gepäck. Und bin überrascht: Dank meinem naivem Halbwissen hatte ich mir Aachen als typische Ruhrpott-Stadt vorgestellt, aber es ist tatsächlich richtig schön!
Das Glück scheint noch immer auf meiner Seite zu sein: obwohl das Wintersemester bereits begonnen hat, finde ich auf Anhieb ein WG-Zimmer zur Zwischenmiete, kann sofort einziehen und sitze eine Woche später in meiner ersten Vorlesung im Hörsaal des Universitätsklinikums.
Die definitiv heftigste Woche meines bisherigen Daseins hat mein Leben vom einen auf den anderen Tag um 180 Grad gewendet. Noch immer befürchte ich, jeden Moment aufzuwachen und festzustellen, dass das alles nur ein Traum war. Aber tatsächlich sitze ich hier am Schreibtisch in meinem WG-Zimmer unweit der Uniklinik und bin mir mit jeder Faser meines Körper bewusst, dass es ein unglaublich großes Privileg ist, direkt nach dem Abitur einen Medizinstudienplatz zu erhalten, auf den andere mit Voraussetzungen, wie ich sie mitbringe, annähernd ein Jahrzehnt warten müssen.
Plötzlich bin ich diejenige, die ihre Erfahrung teilen darf und dir dort vorm den Computerbildschirm ein bisschen Mut macht, weiter an deinem Traum festzuhalten. Vor noch nicht einmal einem Monat saß ich genau da und habe Erfahrungsberichte verschlungen – nur um hinterher noch deprimierter zu sein als zuvor.
Allzu viel kann ich dir vermutlich nicht mit auf den Weg geben, denn noch immer gibt es keine ultimative Lösung für all diejenigen, die ein Abitur jenseits des Eins-Komma-Bereichs gemacht haben. Was ich dir aber nun versichern kann ist: das Losverfahren an deutschen Universitäten existiert wirklich (wenn auch, nach meinem Wissensstand, zu diesem Wintersemester lediglich in Aachen). Und: auch wenn das Losverfahren nur eine verschwindend geringe Chance auf einen Medizinstudienplatz ist: Nutze sie!Erfahrungsbericht Bewerberin für das Losverfahren im WiSe 2015/16
So kannst du Deinen Traum vom Medizinstudium verwirklichen

Es gibt zahlreiche Alternativen zum typischen Medizinstudium und der Bewerbung über Hochschulstart. Unsere Mission ist es, Schatten ins Dunkel zu bringen. Medi-Match hilft Dir, Deinen Weg zum Medizinstudium zu finden!